In der Mitte des letzten Jahrhunderts stellten die Söhne des städtischen Bürgertums die grosse Mehrheit der Maturanden. Unter dem Slogan „Ausschöpfung der Begabtenreserven“ setzte sich der Kanton Zürich damals das Ziel, allen talentierten und leistungsbereiten Jugendlichen die gymnasiale Bildung zu ermöglichen, unabhängig von Geschlecht, Wohnort und sozialer Herkunft.
Heute spielen Geschlecht und Wohnort tatsächlich keine Rolle mehr, aber die Kinder aus schulbildungsfernen Haushalten sind an den Gymnasien immer noch stark untervertreten. So wies zum Beispiel der Schulkreis Zürichberg im Schuljahr 2023/24 eine Übertrittsquote (von der Primarschule ans Gymnasium) von 36% auf, der Schulkreis Letzi dagegen eine von nur 14% und der Schulkreis Schwamendingen sogar von nur 10.5%.
Quelle: Kanton Zürich, Bildungsstatistik.
Der Verein Chance Wiedikon hat sich zum Ziel gesetzt, talentierten und leistungsbereiten Kindern mit und ohne Migrationshintergrund aus sozial benachteiligten Familien im Einzugsgebiet der Schule den Sprung ins Gymnasium oder die Sekundarschule Abteilung A zu ermöglichen.